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Bei der HPU handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine Stoffwechselstörung mit enzymatischen Schwächen. Enzyme beschleunigen Stoffwechselprozesse im Körper. Bei der HPU ist die Synthese des roten Blutfarbstoffs, des Häms, gestört. Es kommt zur Entstehung von toxischen Zwischenprodukten (z.B. Koproporphyrinogen), dies führt zu einer erhöhten Bildung von Hämopyrrollaktamkomplexen.

Diese Komplexe binden im Körper die aktive Form von Vitamin B-6 (Pyrridoxal-5-Phosphat kurz P5P) und Zink, häufig auch Mangan. Diese für den Stoffwechsel, das Nervensystem und den ganzen Körper essentiellen Stoffe werden dann vermehrt über den Urin mit Hämopyrrol ausgeschieden und fehlen dem Körper. Dies verursacht zahlreiche Störungen im Körper und führt zu den vielen möglichen Symptomen. Ebenso wird bei der HPU die Hämsynthese unterdrückt. Dies führt zu einem Mangel an Häm. Dies ist aber ein zentraler Baustein von Cytochrom C, Cytochrom P 450 uvm. und es kommt dadurch zu weiteren Störungen im Bereich der Entgiftung, der Atmungskette (essentiell für die Energieproduktion des Körpers in Form von ATP), dem Abbau freier Radikale uvm.; Die Diagnostik erfolgt über einen Urintest auf Hämopyrrol, die Einnahme von Vitaminepräparaten mit B-Vitaminen oder Zink und Mangan sollte 14 Tage vor dem Test pausiert werden.

Die HPU betrifft ca. 10 % der Frauen und 1% der Männer. Es wird eine angeborene, primäre Form von einer sekundären erworbenen Form unterschieden. Die primäre Form betrifft überwiegend Frauen und es können ganze Familien betroffen sein. Die sekundäre Form betrifft häufig Männer und ist u.a. auf Schwermetalle (z.B. Quecksilber) oder eine instabilie HWS zurückzuführen (siehe Dr. Kuklinski). Häufige Symptome einer HPU sind Müdigkeit, Erschöpfung, Autismus, ADHS, Depressionen, prämenstruelles Syndrom, Allergien uvm.; Patienten mit einer HPU neigen auch zu erhöhten oxidativen Stress (Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien), Krebserkrankungen und einer gestörten Entgiftung mit Problemen bei einer Entgiftungstherapie. Eine Entgiftungstherapie muss immer, jedoch v.a. bei HPU, sehr sorgsam erfolgen und stellt für den Patient und den Therapeut eine große Herausforderung dar aufgrund der enzymatischen Schwächen und den Mangel an essentiellen körpereigenen Stoffen, die für die Entgiftung benötigt werden (Vitamine, Spurenelemente, Glutathion, SH Gruppen uvm.). Die Bestimmung der Spurenelemente, v.a. Zink und Mangan, sowie eine Zufuhr von Vitamin B 6 in seiner aktiven Form (P5P) ist als Minimaltherapie unabdingbar.

Eine Testung auf Umwelttoxine und Schwermetalle und entsprechenden Therapiemaß-nahmen sind im Verlauf auch sinnvoll. Aufgrund zahlreicher enzymatischer Schwächen und mannigfaltiger Beschwerden sollte man sich auch auf eine längere Therapiedauer im Bereich von 2-3 Jahren einstellen.